- Viète
- Viète[vjɛt], François, lateinisch Franciscus Vieta [v-], französischer Mathematiker, * Fontenay-le-Comte (Département Vendée) 1540, ✝ Paris 23. 2. 1603; war vertraulicher Berater von Heinrich III. und Heinrich IV. Seiner Beschäftigung mit geographischen und astronomischen Problemen entsprechend, enthielt der ab 1571 erschienene »Canon mathematicus« Tabellen der sechs trigonometrischen Funktionen und die Lösungen der trigonometrischen Grundaufgaben der Ebene und Kugeloberfläche. Besonderen Einfluss hatte seine 1591 erschienene Arbeit »In artem analyticem isagoge«, in der er mit einer neuen Symbolik für algebraische Gleichungen erstmals Buchstaben anstelle der bis dahin üblichen Zahlenkoeffizienten einführte und erfolgreich Gleichungen höheren Grades behandelte. Viète erkannte den Zusammenhang zwischen Koeffizienten und Lösungen algebraischer Gleichungen, fand ein Iterationsverfahren zur Berechnung ihrer Nullstellen, deutete die algebraischen Grundoperationen geometrisch und gab u. a. auch eine Produktdarstellung der Zahl π und eine näherungsweise Konstruktion des regelmäßigen Siebenecks.H. G. Zeuthen: Gesch. der Mathematik im XVI. u. XVII. Jh. (a. d. Dän., 1903, Nachdr. 1966);
Universal-Lexikon. 2012.